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Zum Fressen geboren, zum Kraulen bestellt, in Schlummer verloren gefällt mir die Welt.
Ich schnurr' auf dem Schoße, ich ruhe im Bett, in lieblicher Pose, ob schlank oder fett.
So gelte ich allen als göttliches Tier, sie stammeln und lallen und huldigen mir;
liebkosen mir glücklich Bauch, Öhrchen und Tatz - ich wählte es wieder, das Leben als Katz! –

Autor: W.  Goethe

 

Newsletter November 2012

 

 050611 Garten 038 1

Andenken von CitaKatz

 

„Ihr werdet noch an mich denken!“, dachte CitaKatz und spazierte mit aufrecht stehendem, oben leicht gekrümmten Schwanz in die obere Etage der Wohnung. Mein Zuhause - mein Reich. Ich, die Herrscherin über die Wendeltreppe, die Galerie, Frauchen Arbeitszimmer und da war doch noch Herrchens Arbeitszimmer. Nein, weit gefehlt.

Das Arbeitszimmer von Herrchen ist nunmehr Gästezimmer und ist TABU. Dabei hatte ich mich so dagegen gesträubt. Ich hatte die Ständerbalken angekratzt, die Türrahmen, sogar die Türdichtung. Dann hatte ich noch nahe der Heizung mein Zeichen hingesetzt. Ja, Katzen können das gut.Es sieht auf dem ersten Blick so aus, als wäre etwas Wasser beim Entlüften der Heizung auf die Holzbohlen getropft. Doch gute Spürnasen verraten etwas anderes. Der Hund Elo-Wuotan hat es schon einmal gerochen und die Nase gerümpft. Gern hätte er diese Stelle markiert, doch Frauchen sagte: „Unterstehe dich, Bursche, es reicht, das CitaKatz hier etwas markiert hatte!!“ Frauchen wusste es also.

Mir ist es egal. Nun ja, ein Zimmer kann ichja auch aufgeben für die Gäste, denn die streicheln mich ja auch sehr gern. Schade, es war das Zimmer mit der Aussicht auf den Hof und auf die Straße. Inzwischen bin ich 13 Jahre alt und geniese es, wenn ich für kurze Zeit auch die Herrscherin über die Unterwohnung und über den Garten bin. Das ist dann der Fall, wenn die Alten mit den Hunden in Urlaub fahren. Es war mal alles mein Reich-mein Reich ganz für mich allein. Ein Reich für eine Katze! Ganz für mich allein, dachte ich und guckte grimmig. Das war einmal.


Dann kam dieses weiße Plüschtier ins Haus und alles wurde anders. Es war kein Plüschtier, sondern der Hund Elo-Wuotan. Nach einiger Zeit hatte ich mich  an ihn gewöhnt und wir beiden Fellnasen akzeptierten uns. Bei den Sommertouren mit dem Wohnwagen gab es nun einige Änderungen. Ich wohnte in den höheren Etagen im Wohnwagen und der Hund Elo-Wuotan im Gang unter mir und unter dem Tisch. Das war fair und gerecht, denn ich durfte auch auf das Bett, auf die Sitzecke und in den Schrank. Alles war so gut geregelt.

Zu Hause klappte es auch ganz gut. Nun ja, nicht sofort. Frauchen stellte mein Katzenklo hoch in die erste Etage und mein Futter sogar auf die Kommode. Alles zu seiner Sicherheit, nicht etwas zu meiner Sicherheit. Habt ihr den feinen Unterton gehört. Ja, meine lieben Katzenfreunde. Ich hatte damals schon manches mal die Nase voll. Doch ändern konnte ich nichts daran. Ich hätte abwandern können, doch so schlimm war es ja auch nicht, dass ich so einen Hundehalbbruder bekommen hatte.

Mein Frauchen war wieder glücklich, nach ihrer schweren Op und der Hund Elo-Wuotan war dabei ganz hilfreich. Ich wohnte unten und oben und der Hund Elo-Wuotan nur überwiegend unten. Wie schon gesagt, alles war klar geregelt. Ich ging abends mit zur abendliche Gassirunde. Der Hund musste an die Leine und ich durfte frei laufen. Hi, hi. Irgendwann wurde die Stecke immer weiter und ich musste auf halber Strecke meine Teilnahme an diesen abendlichen Spaziergängen unterbrechen, da es in das Revier von dem dicken Schwarzen Kater rein ging.

Da fange ich mir sonst ein geschlitztes Ohr ein. Also habe ich in den Gärten gewartet und erst den Rest des Rückweges wieder mit gemischt. Alles war gut. Doch dann kam die Wende in meinem Leben.Wenn ich an den Tag denke, werde ich echt depressiv.

Es war im August 2010. Es hatte sich Besuch mit Hund angekündigt. Na und, ist mir doch egal. Es ist bloß Elo-Murphy und den kenne ich vom Campingurlaub in Ihringen 2009, da hatte er uns auch besucht. Der ist ganz in Ordnung, weil er mir aus dem Wege geht.

Nein, ich meine etwas anderes. Kurz bevor Elo-Murphy kam, fuhren meine Zweibeiner mit dem Hund Elo-Wuotan weg. Erst am Nachmittag kamen sie wieder zurück und mit im Gepäck war ein schwarz-graues ETWAS und das machte WUFF. Ihr könnt es euch denken. Der kleine Elo-Quirino zog ein. HUND NR: 2. Klein, frech, tapsig und soooo niedlich, wie alle Zweibeiner sagten. Selbst Elo-Wuotan war nicht sofort hellauf begeistert. Und ich war es schon überhaupt nicht. Bin es, selbst heute noch nicht. Dieser Hund Nr. 2 ist aufdringlich, laut, respektiert mich und mein Reich nicht, meine Decke nicht und überhaupt, der will immer mit mir spielen, mich abschleppen. Im Garten will er auch immer mit mir so eine Art „Versteckspiel“ machen oder mit mir „Kriegen“ spielen. Nun ja ich gewinne fast immer. Rauf auf dem Baum und weg bin ich. Bloß wenn Quirino oben auf dem Treppenabsatz sitzt und die Wendeltreppe blockiert, denn ist er der Gewinner. Oder, wenn er mir mein Kissen geklaut hat, es schüttelt und quer durch die Wohnung schleppt, dann guckt er auch ganz siegessicher. Also mein Freund wird der Quirino ganz bestimmt nicht.


Und dieser Name, für Katzen unaussprechlich und somit auch unausstehlich. Immerhin bin ich schon 13 Jahr alt und nicht mehr zu irgendwelchen Scherzen mit einem Hund auferlegt. Nun ja, Rache ist sicher. Schon einige Zeit ist es so, dass ich nicht mehr mit in Urlaub fahre. Weder im Frühjahr, noch im Sommer, noch im Herbst und schon gar nicht im Winter. Zugegeben, ich hatte selbst schuld. Bei einem Kurzurlaub im Winter in einer Ferienwohnung an der Ostsee habe ich Frauchen soviel genervt, auch nachts. Sie bekam zu wenig Schlaf und war grantig. Das war es. Die Jungs, Wuotan und Quirino, waren ganz lieb und durften von nun an immer mit und ich nicht mehr.

Ich malte mir die Rache in verschiedenen Formen aus. Eine tote Ratte in die Schuhe von Herrchen legen? Nein, dass hatte ich verworfen. Auch sonstige tierischen Geschenke hatte ich verworfen. Dann malte ich mir aus, dass ich mich im Auto verstecke und heimlich mitfahre. Aber mal ehrlich. Irgendwo in einer Ecke, zwischen Koffer und Jacken harren der Dinge, die dann passieren und bei Ankunft auch noch Schelte bekommen. Nein, ich hatte mich meiner Stärken besonnen und etwas für die Hunde Bedeutungsvolles markiert.

Sie werden es erst bei der Ankunft merken, hihi. Eine katzenmäßige Freude überkam mich und ich schnurrte mich in den Schlaf. Bin einmal gespannt, wie es bei denen so ankommt. Mit meinem Ersatzfrauchen, die mich hier zu Hause betreute, während die Bande in Urlaub sind, hatte ich mich inzwischen angefreundet und sie auch schon so erzogen, wie ich es als Katze so wollte. Streicheleinheiten, Freigang, Futter und frisches Wasser. Ihren Hund, die Biene heißt, lässt sie zu Hause. Sie ist so eine ganz liebe, kleine Hündin.

Ich wartete gespannt auf die Rückkehr meiner Familie. Und wie war es wohl angekommen das Andenken an mich - CitaKatz?“

Meine Familie, d. h. die Zweibeiner und die beiden Hunde, waren auf dem Darß in Zingst. Sie hatten dort eine Ferienwohnung gemietet. Schon am ersten Tag dort drüben, meinte Frauchen, dass es im Bad irgendwie merkwürdig riecht. Das ist das WC, meinte Herrchen. So wurde viel gelüftet und gut war es. Am dritten Urlaubstag bekamen die Hunde die Gurte um und die schönen Leinen wurden mitgenommen. Es ging an den Strand. Die Jungs durften nach Herzenslust am Strand toben und ins Wasser gehen. Wieder zurück in der Ferienwohnung mussten die Hunde geduscht werden. Auch das Hundegeschirr und die Leinen wurde ausgespült und zum Trocken nach draußen gehängt.

Abends kamen die Leinen und das Geschirr zum Trocknen ins Bad aufgehängt. Schon nach kurzer Zeit roch es im Bad ganz besonders intensiv nach Katzenpipi. Nun ja, der Rest ist schnell erzählt. CitaKatz hatte die Leinen und das alte Geschirr markiert.

In der Tat mussten so an CitaKatz denken und an dieses fiese Andenken. Die Geschirre und die Leinen wurden mehrmals von den Zweibeinern in Essig gespült, aber irgendwie war der Geruch dadurch immer noch nicht verschwunden.

„Ich habe mir viel anhören müssen, als sie zurück waren. Rache ist süß“, dachte sich Elo-Quirino. Auch Elo-Wuotan war nun nicht mehr besonders gut auf mich, CitaKatz, zu sprechen. Am meisten waren meine Zweibeiner sauer! Miau, miau, ich arme Katze, was habe ich es schlecht, seitdem die Hunde hier wohnen.“

Katzenanimation mit Cita