• 1
  • 10
  • 6
  • 5
  • 4
  • 3
  • 2
  • 12
  • 7
  • 8
  • 9

Newsletter Juli 2012

Ein Vormittag aus Wuotans Sicht

01 07 09 Wuotan Garten 2

 

Boah, die Sonne ist aufgegangen.

Es ist taghell und meine Menschen verschlafen bestimmt den Tag. Ich werde meinen Bruder Quirino schon mal einen Auftrag geben. Los, Bruder aufgewacht und deinen Weckdienst gemacht. Quirino blinzelt ein bisschen und ist selbst noch so müde. Die Aufgabe, einen seiner Zweibeiner wach zu bekommen hat er schon seit langem von seinem großen Bruder übertragen bekommen, denn der hat noch das Vorrecht bei Herrchen, dass er quengeln darf. Auch könnte es ja sein, dass er schnell in den Garten muss, weil er Pipi muss. Ihm wird es zugestanden und verziehen.

Quirino springt auf und versucht es erst einmal bei Herrchen, denn der schläft ja auf seiner Seite im Schlafzimmer. Quirino springt von seiner Schlafdecke neben dem Nachtschrank und macht mit seiner Pfote einen Taps an das Bett. Nichts geschieht. Dann noch einmal. Wieder nichts. Nun ja, denn will ich mal um das Bett herum gehen, und es bei Frauchen versuchen, denkt er etwas müde. Heimlich ist er etwas sauer auf Wuotan, denn der liegt ja auf der Seite bei Frauchen, also könnt er doch den Weckdienst da übernehmen. Doch Wuotan denkt nicht daran, denn das ist das Vorrecht des Älteren, meint er. Jeder braucht sein Bodenpersonal. Quirino mag Frauchen so gern. Am liebsten würde er sein Frauchen abschlecken und mit seiner nassen Nase wach stupsen, aber das mag sie nicht am frühen Morgen. Also macht er auch hier wieder mit der Pfote: Taps, Taps. Frauchen ist schon ein wenig wach und puschelt ihm den Kopf. Doch das genügt nicht. Also noch einmal TAPS, TAPS, allerdings etwas intensiver. Endlich hat er es geschafft. Frauchen geht schlaftrunken in das Wohnzimmer, schaut zur Uhr und meint, Jungs, es ist 5.00 Uhr, also viel zu früh, hoffentlich ist es wirklich dringend, sonst gibt es Ärger. Beide Hunde gehen voller Freude in den Garten. Wuotan macht es sich auf der Terrasse gemütlich und schaut den Himmel an. Quirino geht unter die Büsche und erledigt dort sein kleines Geschäft. Ehrlich, er hätte noch durchgehalten mindestens bis um 8.00 Uhr, aber es gehört mit zum morgendlichen Spiel. Wuotan gesagt, sonst wird nicht die Tür um 6.00 Uhr geöffnet, du musst schon mal in die Ecke pinkeln oder zu tun als ob. Nun ist es herrlich draußen. Wir Hunde dösen auf der Terrasse. Der kommende Morgen gehört ihnen ganz allein, noch kein „Schwein“ bzw. Hahn ist wach, denn der Hahn vom Hinternachbarn hat auch den Sonnenaufgang verpennt. Hundenachbar Gismo ist auch noch nicht im Garten CitaKatz schläft oben im Zimmer in ihrem Sessel und Nachbars Katze ist auch nicht zu sehen. Es ist mucksmäuschenstill. Nein, da war doch was. Ein rascheln und ein nagendes Geräusch. Es ist bestimmt hinten im Schuppen. Eventuell der Marder, der das Kabel von der Markise angeknabbert hat. Alle haben ihn noch nie gesehen, doch er hinterlässt sichtbar seine Nagespuren. Quirino hat ihn schon mal verbellt, als er auf dem Schuppendach lang wetzte.