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Newsletter August 2013

In der Nacht sind alle Katzen grau

151008 Cita 006

Ich bin es einmal wieder, CitaKatz, die Herrscherin hier im Haus, im Garten und in meinem ganzen Revier. Ich habe es gut hier, unbestritten. Ein schönes Zuhause, ein schönes Revier, liebe Zweibeiner. Auch noch dabei, die beiden Fellnasen Quirino und Wuotan. Die kann ich wohl leiden, doch ich muss sie nicht mit in mein Körbchen lassen.

Nun ja, wir arrangieren uns, die Hunde und ich. Auch bin ich ja eher nachtaktiv, da pennen die beiden Elos. Hunde schlafen ja so viel. Das ist meine Chance. Immer wenn die beiden tief und fest schlafen, dann mache ich mich auf die Pirsch. Erst einmal die Hundeschüsseln kontrollieren, dann die Schlafplätze beschnuppere und dann auch noch das Spielzeug der Hunde. Das  nehme ich mir besonders gern vor. Schon einige Male habe ich das riesengroße Stofftiernilpferd markiert. Miau, supi. Toll gemacht, kluge Cita, sage ich dann zu mir ganz leise.

Ich bin klar im Vorteil, denn ich kann auf alle höher gelegenen Plätze springen. Auch kann ich auf dem Zaun entlang spazieren. Das beeindruckt besonders Quirino.

Die Wendeltreppe kontrolliere ich von der letzten Stufe aus. Hier kommt mir kein Hund durch, ätsch.

In der Nachbarschaft wohnt ein Kater, den habe ich schon mehrmals durch die Gärten gescheucht. Einmal habe ich es geschafft und sie bis auf das Walmdach des Nachbarhauses gejagt. Da saß sie nun, zusammen mit den Tauben und guckte etwas verdattert. Ich bin einen schlaue Katze. Selten werde ich bei einer Untat erwischt. Die Stützbalken oben in der Oberwohnung sind leider inzwischen mit Alufamilie eingepackt. Frauchen hatte mich durchschaut. Die Balken waren so gut zum Krallen schärfen geeignet und die Hunde machen dies nun wirklich nicht.

Meine direkte Katzennachbarin Mona sieht fast genauso aus wie ich. Ha, das ist auch ein Vorteil für mich. Denn, wenn immer in der Nachbarschaft ein Katzenkonzert stattfindet, war es eben Mona. Ich bin schlau und verstecke mich in den Büschen. Und bei Nacht sind alle Katzen grau. So wird immer die Nachbarkatze verdächtigt, denn CitaKatz ist eine so liebe Katze, die macht in der Nacht nicht bei dem Katzenkonzert mit. Miwau. Ups, nun Wau ich schon. Nein, ich meine natürlich Miau.


Beim abendlichen Gassigang gehe ich eine kleinen Strecke mit meinem Rudel mit. Immer schön durch die Gärten gehüpft.

Nachts schleiche ich durch die oberen Räume und schnuppere alle Hundeausruhplätze ab. Auch ins Schlafzimmer schleiche ich mich und rieche mal in die Kudde von Quirino. Schon zweimal habe ich Quirino eins ausgewischt und einfach auf seine Decke gepieselt.

Und Frauchen dachte, dass es Quirino war. Der guckte auch ganz schuldbewusst, allerdings eher, wie es ihm wohl peinlich war, dass sein Schlafplatz nass war.

Besonders freue ich mich, wenn ich oben in der Nähstube in der  Nacht alleine  bin. Dann spiele ich mit den Nähmaschinenspulen, hüpfe auch auf Frauchen Schreibtisch und werfe die Stifte runter. Hei, macht das Spaß. Ein kleines Rennen kann ich da oben auch gut veranstalten. Galoppa, galoppa einmal quer durch die Wohnung. Auf dem Teppich ausgerutscht und einen Vase umgeschmissen. Und anschließend ganz still auf dem Kissen liegen, sich schlafend stellen oder aber ein großes Katzengezetter anstellen. Das klingt denn so als wenn Quirino mich jagt und der bekommt die Anmache.  Ich bin eine schlaue Katze und gewinne immer. Zwei Hunde machen mir nichts, vier auch nicht. Der Elobesuch in der letzten Woche hat mich kaum berührt, denn die haben mich einfach nicht riechen und nicht sehen können. Ich sitze auf dem Schrank und gucke auf alle herab.

Nun ja, ich gebe zu, meinen Zweibeiner spielen das Spiel nicht mit. Wenn ein NEIN nicht hilft,  bekomme ich eine Wasserspritze aus der Wasserpistole ab. Oder aber ich komme vor die Tür. So einfach ist das. Dann gebe ich klein bei und bin wieder die liebe, schnurrige Katze bis zur nächsten Attacke.

Wir Katzen sind so sensibel.

 Guck mal hier: http://www.gratis-webserver.de/dueser-art/index.html

HUND UND KATZE

Miezel, eine schlaue Katze,
Molly, ein begabter Hund,
Wohnhaft an demselben Platze,
Hassten sich aus Herzensgrund.

Schon der Ausdruck ihrer Mienen,
Bei gesträubter Haarfrisur,
Zeigt es deutlich: Zwischen ihnen
Ist von Liebe keine Spur.

Doch wenn Miezel in dem Baume,
Wo sie meistens hin entwich,
Friedlich dasitzt, wie im Traume,
Dann ist Molly außer sich.

Beide lebten in der Scheune,
Die gefüllt mit frischem Heu.
Alle beide hatten Kleine,
Molly zwei und Miezel drei.

Einst zur Jagd ging Miezel wieder
Auf das Feld. Da geht es bumm.
Der Herr Förster schoss sie nieder.
Ihre Lebenszeit ist um.

Oh, wie jämmerlich miauen
Die drei Kinderchen daheim.
Molly eilt, sie zu beschauen,
Und ihr Herz geht aus dem Leim.

Und sie trägt sie kurz entschlossen
Zu der eignen Lagerstatt,
Wo sie nunmehr fünf Genossen
An der Brust zu Gaste hat.

Mensch mit traurigem Gesichte,
Sprich nicht nur von Leid und Streit.
Selbst in Brehms Naturgeschichte
Findet sich Barmherzigkeit.

Wilhelm Busch (1832-1908)