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Newsletter Sept. 2011

Komm in meine Welt!

 Nicht allein

Freunde sind die Sterne des Tages und die Sonne der Nacht.

Sie begleiten uns, auch wenn wir sie nicht immer sehen.

Jochen Mariss

Trick anigif

 

Das Leben kann so ungerecht sein. Es kann auch so kurz sein. Ein Hundeleben ist verdammt kurz. Also, sieh zu, liebes Frauchen, nimm dir die Zeit und verbringe sie mit mir. Ich liebe dir - quatsch, es muss natürlich „Ich liebe dich!“ heißen.

 

Vom ersten Tag an als du mich angeschaut hast, mich gekrault hast und mit mir gekuschelt hast, da hat sich mein Herz geöffnet für dich. Du hast mir in die Augen geschaut, obwohl, ich habe schnell mal weggesehen, denn den direkten Blick kann ich nicht so gut ertragen. So habe ich einfach auf deine Ohren geschaut und du hast ein Stück von meiner Seele geklaut.

Immer musst du hetzen, los geht es zur Arbeit, mit dem Auto zum Baumarkt, zum Einkaufen und hierhin und dorthin. Du sagst, Herrchen du gehst auf die Jagd, Beute machen für uns. Doch ich bitte dich, was sollen wir denn  mit einer Packung Nägel, einen Topf Farbe. Nun ja, ich sehe, ein Paket Trockenfutter hast du auch mitgebracht. Was, ich bin ungerecht, sagst du, Herrchen. Nun ja, ich gebe ja zu, du holst uns auch Hähnchenfilet, das gibt es dann mit Reis dazu. Ab und an gibt es Fisch und auch mal einen Knochen. Selbst den Paketwagenfahrer hast du bestochen und der bringt alle 2 Monate ein riesiges Paket „Feuchtfutter Speziale“. Doch mal ehrlich Herrchen, findest du wirklich, es reicht, wenn wir drei Mal täglich Gassi gehen, Frauchen mit uns Frisbee spielt und auch Trickschule übt. Nun ja, ich weiß ja, nicht immer habt ihr den ganzen Tag Zeit für uns, aber wir spielen doch so gern mit euch.

Nun muss ich, schlauer Wuotan der ich bin,  ab und an auch noch zur Therapiehundeausbildung, dabei kann ich doch schon fast alles. Ich weiß Frauchen, du kannst allein ins Badezimmer gehen und verschwindest wirklich nicht aus dem Fenster. Ich weiß, du liebst es  nicht, wenn wir deine Wolldecken als riesige Servietten für unsere Hundeschnauzen nehmen. Ach, Frauchen, dass mein Bruder Quirino, deine Socken nach dem Ausziehen durch die ganze Wohnung schleppt, dafür kann ich nicht wirklich was. Ich weiß, dass es in der Wohnung manches Mal so aussieht als wenn hier einen ganze

Kindergartengruppe gespielt hat, doch alle Stofftiere wollen nun mal genügend Aufmerksamkeit, sonst fühlen die sich auch nicht ausreichend beachtet. Du hast uns schon tausendmal gesagt, dass das Wohnzimmer und das Esszimmer, der Flur, das Gästezimmer zwar auch von Hunden betreten werden darf, aber keine Rennstrecke ist. Aber mal ehrlich, was soll ich denn machen, wenn Quirino ein Stofftier von mir geklaut hat und damit einfach davon rennt. Er bleibt einfach nicht stehen, auch wenn ich einen Harken schlage und ihn von vorn erwische. Es ist mir durchaus klar, dass die Küche den Zweibeinern gehört, aber man weiß ja nie, was da so gekocht wird. Von daher ist es gut, wenn wir beide vor der Tür liegen, den Blick starr auf dem Rücken von Herrchen gerichtet. Frauchen, du darfst dann ruhig über uns stiegen, wir bleiben auch wirklich hier liegen. Nun ja, ich gebe ja zu, dass wir uns etwas affig anstellen, wenn es an der Haustür klingelt, doch in der überwiegend Zahl ist der Besuch für uns. Das sieht Hund auch daran, dass wir immer zuerst von den Besuchern begrüßt werden, selbst dann, wenn unser Frauchen sagt, die Hunde bitte nicht beachten. Soweit kommt es noch, dann wird womöglich CitaKatz zuerst begrüßt. Das geht gar nicht.

Und was ich noch sagen wollte, mit dem Streit zwischen CitaKatz und meinem Bruder Quirino kann ich nichts. Ich verziehe mich immer. Sollen die doch machen. Außerdem will Quirino nur spielen und wenn die arrogante Katze meint, sie ist hier die Herrscherin vom Ganzen, dann wird die schon sehen was sie davon hat. Was Frauchen, du meinst ich war gerade zu frech mit meiner Ausdrucksweise. Du weißt ja nicht, wie ich sein kann, wenn ich wirklich wütend bin. Neulich, bei unserem Nachbarhund rechts von uns, der mit den kurzen Beinen und der großen Klappe, da bin ich fast auch ausgerastet.

Ständig kläfft er, wenn er uns sieht, dann hat er angefangen Quirino richtig anzufeinden. Dann kam es, wie es kommen musste. Mein Bruder hat sich aufgebäumt, auf die Hinterpfoten gestellt und angesagt, er sollte mal schnell die Klappe halten, sonst gibt es was. Dann hat dieser Kläffer wieder losgelegt und meinem Bruder hat es gereicht. Wie ein ALTER hat er mit seinen Zähnen gefletscht und ich habe auch noch einmal ordentlich Laut gegeben. Damit waren die Fronten geklärt. Ich weiß Frauchen, du sagt immer, kommt Jungs, mit dem reden wir nicht. Nein. Wir reden auch nicht mit dem Schäferhund gleich zwei Straßen weiter, weil der immer bellt, wenn wir da mal lang gehen. Wir reden auch nicht mit knurrenden Straßenhunden. Meistens bin ich ja die Ruhe selbst, dass musst du zugeben, Frauchen. Aber den kurzbeinigen Hund von nebenan kann ich auch nicht mehr wirklich leiden.

Was ich auch noch sagen wollte, Frauchen, wenn wir denn mal Gassi gehen mit Nachbarshund und deren Zweibeiner. Ich verstehe nicht, warum ihr immer redet. Ihr solltet auch einmal stehen bleiben und hier da und dort schnüffeln, intensiv riechen. So viele Botschaften, die euch entgehen. Ich kann es auch nicht verstehen, warum ihr eure Wege nicht markiert. Dann weiß ein Anderer jedenfalls, dass ihr da gewesen seid, auch wer ihr seid, wie ihr euch fühlt und wie der Hormonspiegel so ist. Nun  ja, letzteres geht ja wohl wirklich nicht jedem etwas an. Doch wir riechen alles, auch wie ihr euch fühlt. Uns entgeht nichts, auch nicht, ob die Augen leuchten. Jedes Mal, wenn ich dir einen dicken Nasenstüpser ins Gesicht gebe, dann leuchten deinen Augen, sagst allerdings immer, küsst mich erst, meine lieben Elos und dann geht und riecht an dem Hintern von anderen Hunden oder Katzen. 

Das sagt sie immer, wenn wir sie abschmatzen. Verstehe ich allerdings nicht wirklich. Auch wollte ich immer schon mal wissen, warum sich unsere Katze nicht gern abschnüffeln lässt. Komm Frauchen, ich hab dich lieb, ich bin kein Dieb und blicke tief in deine Seele. Bist du traurig und nicht froh, dann mach es doch ebenso wie ich, fang einen Ball, jage die Katz und mach eine Fratz.

Ich frage dich, was sind denn die wirklich wichtigen Dinge des Lebens? Sind das nicht wir, deine Hunde, deine CitaKatz und natürlich unser Herrchen.

Komm Frauchen, setz dich auf den Boden,

lass uns lachen und all die verrückten Dinge machen.

Komm Frauchen, komm in meine Welt,

da kannst du tolle Dinge riechen,

auch mal dich in einen Busch verkriechen.

Komm Frauchen, nimm dir die Zeit,

lass uns stumm nebeneinander sitzen

und die Gedanken zwischen uns hin und her flitzen.

Komm Frauchen, lass uns ein letztes Mal in diesem

Sommer in den Baggersee springen

und ein wenig um die Wette schwimmen.