• 1
  • 10
  • 6
  • 5
  • 4
  • 3
  • 2
  • 12
  • 7
  • 8
  • 9
Newsletter Juni 2011

Ein Hauch von Sehnsucht

Elo Wuotan und Elo Quirino machen Quatsch und gucken aus dem BullaugeNun war es mal wieder soweit. Ich hatte es schon gespürt. Etwas war anders an diesem Wochenende. Mein Frauchen hatte wieder mal ewig am Schreibtisch gesessen. Ab und an konnte sie mit einer Spielaufforderung weg locken, doch es half nicht wirklich. Selbst mein Bruder Quirino, der sie sonst mit seinem Geschmuse um den Finger wickelte, hatte kein Erfolg. Herrchen machte die Gassirunden mit uns allein. Frauchen hatte keine Zeit, so sagte sie es jedenfalls und stapelte Papiere und Mappen. Irgendwie nützlich finde ich jedenfalls nicht, die Schreibtischarbeit.

Wenn es jedenfalls Bälle oder Frisbeescheiben wären. Frisbeescheiben kann man wunderbar stapeln. Nein, einfach nur so vollgeschmierte Zettel bearbeiten. Ihre Laune besserte sich auch nicht dadurch. „Klausuren nachsehen“ nannte sie es und schrieb mit einen Rotstift darauf herum. Gehört wohl zu ihrem Job, diese Art Tätigkeit. Am Abend besprach sie dann mit Herrchen die kommende Woche und ich verstand so was wie: „Wenn ich dann nicht da bin, dann musst du aber mit den Jungs dies und das machen!“ Mit den Jungs waren wir gemeint und ich belauschte sie.

Ich befragte unsere CitaKatz, doch die schnurrte nur bedeutungsvoll, ich weiß was, was du nicht weißt und das sage ich euch Hunden sowieso nicht. Unsere Katze ist echt nicht kooperativ (cool). Katzen hören ja tausendmal besser als Hunde, auch stromert sie immer um Frauchens Beinen herum und darf auch auf dem Schreibtisch sitzen. Täglich guckt sie Frauchen über die Schulter, wenn diese ihre Mail Box abruft. Die Katze ist also gut informiert. In der Küche sitzt sie manches mal ganz oben auf dem Schrank und guckt von da aus in die Kochtöpfe, wenn Herrchen kocht. Selbst dann ist sie klar im Vorteil. Eigentlich hatte ich mich schon mit ihr ein wenig angefreundet, doch seitdem mein Bruder Quirino da ist, haben wir von ihrer Katzenarroganz die volle Breitseite zu spüren bekommen. Katzen sind ganz schön nachtragend, dass sage ich euch. Doch ich schweife ab, Also, es war was im Busch.

Hunde mit Frauchen am StrandAm Sonntag packte Frauchen ihre Reisetasche und noch ein paar Akten ein. Vorn im Zimmer baute sie so einen kleinen Stapeln diversen Dingen auf. Jetzt war klar - sie wird uns verlassen, besser gesagt, verreisen. Ohne mich, denn es stand weder ein Fressnapf dort, noch lag mein Sonntagsgeschirr bereit. Ich hasse es, wenn sie weg ist. Die Trickserei fällt weg, Frisbeescheiben fangen auch und außerdem vermisse ich sie so sehr. Und kommt sie ohne mich eigentlich klar? Das frage ich mich! Ohne Herrchen wird es schon gehen, doch wer passt denn auf sie auf, wer zieht ihr die Socken aus und hebt etwas für sie auf? Wer macht die Tür zu? Wer sucht ihr das Handy und wer sorgt dafür, dass sie mal lacht. Kann mir das mal jemand sagen?? Wenn ich nicht bei ihr bin, wer macht es denn? Herrchen knuddelte mich am Abend ganz intensiv und sagte, sie kommt doch bald wieder. Oh weh, wenn er es schon abends sagt, wo sie noch nicht einmal abgefahren war. Ich beschloss in den Hungerstreik zu treten. Am Morgen ging es bis zum Frühstück alles wie immer, dann nahm sie Quirino und mich an die Leinen und ging mit uns noch einen Runde auf den Sportplatz, sehr außergewöhnlich. Anschließend stieg sie in ihr Auto, wie jeden Wochentag und verschwand. Ich hatte mich also getäuscht, sie fährt nur auf die Jagd um Geld zu verdienen, damit es mit dem unserem Futtervorrat auch alles klappt. Ich war erleichtert. Am Nachmittag ging Herrchen mit uns außergewöhnlich lange spazieren. Als wir zurück waren, war sie nicht da, mein Frauchen. Aber es klingelte das Telefon und Herrchen sprach mit ihr, dann hielt er mir den Hörer ans Oh, ich höre sie,kann sie aber nicht riechen und auch nicht sehen. Nur ihre Stimme. Oh, ich vermisse sie und bin aber auch sehr enttäuscht, warum hat sie mich nicht mitgenommen. Mehrmals habe ich Herrchen ermahnend Dinge von Frauchen hingelegt. Schuhe, Socken, die Jacke und sogar die Tasche, doch er schüttelte nur den Kopf und sagte, sie käme doch schon bald wieder.

Hungerstreik!!! Ich saß nun vor der Haustür und wartete. Jedes Dieselgeräusch eines vorbeifahrenden Autos ließ mich aufschrecken, doch nein sie kam nicht. Selbst die Käsestücke, ganz besondere Leckerchen konnten mich nicht locken. Die abendlichen Trickübungen machte ich lustlos und Streicheleinheiten von Herrchen wollte ich auch nicht haben. Die werden schon sehen, was sie davon haben. Am späten Abend gingen wir schlafen. Mein Bruder Quirino, der sowieso wieder mal nichts checkt, und CitaKatz, die vor sich hin säuselte, dass sie wieder mal alles schon vorher gewusst hat. So, nun hat sie uns verlassen, meinte sie etwas hämisch. Verlassen, meinte mein Bruder, dass lügst du. Ich beschloss weiterhin in den Hungerstreik zu treten, doch irgendwie bemerkte es keiner so richtig, den Quirino fraß meinen Mahlzeit mit. Herrchen meinte etwas trocken, dass noch kein Hund vor einem vollem Futternapf verhungert wäre. Dann kraulte er mir den Rücken und meinte, dein Frauchen kommt ganz bestimmt wieder. Mehrmal am Tag brachte ich ihn Sachen von Frauchen , guckte Herrchen mahnend und appellierenden an. Es half nichts. Ich schleppte den einen Nordic Walking Stock, ihre Schuhe und sogar ihr altes Handy zur Tür, doch Herrchen meinte nur ganz trocken, ich solle nun alles wieder wegräumen und damit aufhören, denn sie würde ja bald wieder zurückkommen.

Er wird natürlich mit uns um den See laufen und durch den Wald gehen. Warum versteht er mich nicht, ich wollte doch, dass er mich zu ihr bringt. Quirino nagte derweil sehr selbstzufrieden an seinen Kauknochen und brummelte, ich vermisse sie nicht so sehr, aber wenn Herrchen ohne uns wegfährt, dann bin ich echt traurig. Wenn Herrchen zum einkaufen fährt und erst nach einer Stunde wiederkommt, dann kriegt sich Quirino oft gar nicht ein. So verging dieser Tag und der chste. Nun frage ich mich als Hund, soll ich mich aus Verzweiflung vor den Zug werfen oder einfach abhauen? Es war nun der 3. Tag. Ich hatte Hunger und auch war ich schon etwas schlapp.Herrchen räumte im Garten herum und summte. Er war erstaunlich frohgelaunt. Quirino trottete hinter Herrchen her und klaute ihm wieder mal irgendetwas. Mein Bruder ist so verspielt. CitaKatz saß auf dem Carportdach und döste - scheinbar. Aus den Augenwinkeln guckte sie ich an und meinte nur, was kriege ich von dir, wenn ich dir etwas verrate? Was willst du denn haben?? Sie war am überlegen – ja, was sich die Katze wohl wünschte. Ihr werdet es nicht glauben, sie wollte, dass ich meinen Bruder aus dem Haus verjage. Nein, das geht wirklich zu weit, die spinnt. So habe ich ihr nur zugewuffelt, sie sollte sich doch bloß auf den nächsten Baum retten, sonnst würde ich sie durch den Garten scheuchen.

Herrchen rief irgendwann, Wuotan aufgepasst, gleich kommt Frauchen. Und da hörte ich ihn, den Diesel, dieses unnachahmliche Geräusch von Frauchens Auto. Die Tür ging auf und sie stieg aus. Sie, mein Frauchen mit diesem herrlichen Geruch nach Rosen, meine ich. Und Hunde habe eine gute Nase. Sofort schnappte ich mir das nächstbeste Stofftier und stürmte los, vorbei an dem Vorgarten,in denen die ersten Rosen blühten. Dieser Duft begleitete mich bis zu meinem Frauchen und dann kuschelte sie mich, nur mich und ich hatte sie ein paar Minuten ganz für mich allein. Sie sah mir tief in die Augen und flüsterte, dich würde ich doch auf Dauer nie verlassen, mein Wuotan, dich doch nicht! Ich war so froh!

Mein Bruder und unser Herrchen kamen natürlich auch zur Begrüßung mit vor die Tür. Mein Herrchen machte den Kofferträger. Quirino drängelte sich an die Beine von Frauchen und CitaKatz schaute etwas arrogant von der Wendeltreppe herunter und meinte nur, sie hätte es ja immer gewusst. Was denn, habe ich sie allerdings nicht gefragt.

 

http://www.wunsch-hund.de/hunde-tipps_und_infos/hunde_im_film_-_video_-_bild/hunde-film_-_hachiko.html

 

 

"Hast du schon gehört, der Hund von Jutta kann sprechen."

"Ja, ich weiß.  Mein Hund hat es mir schon erzählt."