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Herbsturlaub 2009 im Fischland,

Darß und Zingst - tierisch gut!

http://www.fischland-darss-zingst.net/fischland-darss-zingst/

Bilder siehe hier: http://picasaweb.google.de/EloWuotan

Meine Zweibeiner hatten mal wieder die Koffer gepackt und meine Leinen auch, allerdings dass Körbchen von CitaKatz nicht. Sie sollte das Haus hüten und bekam dafür extra leckeres Futter. Auch hatte meine Tagesmutti Urte zugesichert, sie gut zu versorgen. Das macht sie bestimmt prima, wuff! Wir fuhren also wieder los, dieses Mal in eine schöne, kleine Ferienwohnung nach Zingst. Schon 1880 herrschte hier am 15 km langen Strand Badebetrieb.

 

Hurra, ich war ja so froh, dass Haus hatte Fliesen auf dem Fußboden und so konnte ich schön kühl liegen. Ich liebe er mit meinem pelzigen Bauch auf den kalten Fliesen zu liegen. Am ersten Tag sind wir gleich zum Strand. Wedelwuff und freue mich toll. Ihr glaubt es nicht, Strand so weit meine Auge reicht und mich meine vier Pfoten tragen. Ab in die Ostsee - hurra. Doch- iggiti gitt wie schmeckt denn das? Bäh, pfui Teufel - irgendwie salzig.

Herrchen, sag mir bitte, wer hat denn da Salz in die Suppe getan – ne, in die Ostsee geschüttet. Ich also raus und wälze mich im Sand. Herrlich. Nun geht es wieder mit dem Geschmack auf der Zunge. Da frage ich mich, wie kommt das Salz in das Meer. Mein Frauchen meint, dass wäre eben so, die Ostsee ist salziger als die Nordsee und ich sollte eben nicht untertauchen mit meiner Schnauze, dann wird es schon gut gehen. Hier ist es jedenfalls prima. Das haben auch andere Zweibeiner und Vierbeiner festgestellt und so herrscht reges Treiben am Strand, obwohl doch Oktober ist. Am zweiten Tag hatten wir bestimmt Windstärke 10, sozusagen eine steife Brise. So sind wir heute am Vormittag auf der anderen Seite der Landzunge – am Bodden gewesen. Auch ganz schön, am Deich lang gelaufen und viele Hunde treffen. Ja, und am Nachmittag sind wir wieder zur Meerseite gegangen. Ich liebe den Wind, die Wellen und so renne ich dann immer im Kreis um meine Zweibeiner herum. Mein Herrchen hatte seine Schirmmütze vom Sturm verloren. Ich Wuotan habe sie gerettet und viele Menschen auf der Seebrücke zum Lachen gebracht.

Ein Hauch von alten Sagen und Geschichten umgibt dieses Darßland. Früher sollen die Fischer angeblich auch mal die Gestrandeten ausgeraubt haben. Aber gruselige, merkwürdige Geschichten werden ja gern von den Küstenbewohnern erzählt. 1865 wurde hier die Deutsche Gesellschaft für Schiffbrüchige gegründet. Prachtvolle Seemannsgräber auf dem Zingster Friedhof haben wir auch besichtigt. Markieren durfte ich hier allerdings nicht. „Burschi, Burschi, ich warne dich“, hat mein Frauchen mit bedrohlich, dunkler Stimme geflüstert. Ich kenne diesen Tonfall, da traue ich mich nicht mehr, auch mit auch nur einem Tröpfchen zu markieren.

Hier auf dem Friedhof liegt Martha Müller-Grählert (1876 – 1939) begraben. Wer ist denn das, denkt ihr bestimmt. Weiß ich auch nicht. Aber mein Frauchen trällerte anschließend nach der Grabbesichtigung ein Lied, das diese Frau vor Jahrhunderten geschrieben hat, nämlich: 

„Wo die Ostseewellen trecken an den Strand,

wo de gele Ginster bleuht in`n Dünensand,

wo die Möwen schriegen grell in`Stromgebrus,

dor ist mine heimat, dor bün ick to Hus.“

Diese Zeilen stammen aus dem Gedicht „Mine Heimat“. Müller – Grählert bekam die Urheberrechte erst 3 Jahre vor ihr Tod zugesprochen. Ach, ich mag es, wenn mein Frauchen singt, dann darf ich ab und an „mitsingen“. Sie macht dann das Wuff, wuff Zeichen und ich mische mit  Ich gebe zu, tonal weniger passend zum Gesang von Frauchen, doch eben ein Spielbellen mit geschlossenem Fang, ein sogenanntes Wuff, ich bemühe mich melodisch und harmonisch zu wuffen. Als Kurzlaut, etwas dumpf, leider ein wenig atonal. Doch ich schnaufe nicht etwa, vor dem Wuffen, denn dass machen auch manche Hunde. Ein geräuschhaftes, kurzes Luftausstoßes bei geschlossenem Fang. Nee, das mache ich nicht.

Ich gebe ein begleitendes, unterstützendes Wuffen ab. Herrlich, sage ich euch, so gemeinsam mit meinem Frauchen am Strand zu singen. Mein Frauchen sagt dann, Wuotan, komm wir gehen etwas abseits, dorthin, wo keiner ist, hoffentlich hört uns keiner, die halten uns sonst für verrückt. Doch es soll eine Untersuchung, von der verehrten Frau Dr. Dorit Urd Feddersen - Petersen, zum Thema „Lautäußerungsverhalten bei Hunden“ geben. Die Frau weiß genau, welche Art von wuffen ich meine.

Ach ja, ich schweife ab.