Er meinte uns und sah uns mit ganz strahlenden Augen an. Nun ja, der Junge war gerade mal 8 Jahre alt und wünschte sich so sehr einen Hund. Da darf er uns auch Leos nennen. Bei uns ist jeden Tag etwas Besonderes los gewesen. Wir waren im Experimentierhaus für Kinder und haben dort das Leuchtturmmodell erkundet. (Sieh einmal das rote Fotos mit dem Guckloch!) Auch waren wir bei der Wassertretmaschine und haben uns allerdings hier eine kalte Dusche abgeholt. Unter
http://www.mamilade.de/experimentarium/zingst/2006620-experimentarium_zingst.html
findet ihr viele schöne Tipps.
Natürlich waren wir in Prerow am Strand. Sand und Meer soweit das Auge reicht. Wir Hunde haben am Strand ein Wettrennen veranstaltet und anschließend ein Sandbad genommen. Auf dem Rückweg haben wir am Strand, direkt an der Wasserkante entlang, Frauchen bei der Bernsteinsuche geholfen. Da zeigt sie doch auf die am Strand gespülten Algen und sagt immer zu uns: "Sucht schön das Leckerli." Vorher hatte sie einige dieser Algenansammlungen mit Trockenfutter bestückt. Diese Suchaktionen haben echt Spaß gemacht, da haben wir auch „Straußeneier“ gefunden. Das sind in Wirklichkeit die getrockneten Rindfleischbrocken und Knochi aus der Leckerlitasche, doch Frauchen nannte sie auch schon mal auch „Kranichstückchen“.
Auf einmal hatte sich mein Bruder Quirino fast verschluckt. Er hustete fürchterlich und würgte auch noch. Herrchen hätte ihn am Liebsten an den Hinterpfoten mit dem Kopf nach unten aufgehängt. Doch das untersagte ihn Frauchen. Noch einmal hustete Quirino ganz fürchterlich und dann und spuckte er einen gelblichen Stein aus. Ein Bernstein-hurra, rief Frauchen. Herrchen meinte ziemlich sauer zu ihr, sie würde ja wohl spinnen und das käme alles von ihren saublöden Suchspielen.
Ich habe mir alles ganz gelassen angesehen und Frauchen erst einmal getröstet, indem ich sie an gestupst habe und ihr einen dicken Stein mit einem Loch vor die Füße legte, sogenannte Hühnergötter (Stein mit Loch), auch sehr selten. So hat der eine Elo einen Bernstein verschluckt und und der andere Elo wirft seinem Frauchen eine andere Seltenheit vor die Füße. „Was bekomme ich?“ fragte Herrchen etwas beleidigt. Schwuppdiwupp, sprang Quirino hoch und leckte bei seinem Herrchen im Gesicht herum.
In Ribnitz-Damgarten waren wir in einer echten Bernsteinmanufaktur. Hier durften Hunde mit rein. Einige Mitarbeiter/innen haben ihren Arbeitsplatz verlassen, um uns zu bewundern. Wir bekamen Leckerlis und Wasser, wurden gestreichelt und bewundert. Rudi aus der Schleifwerkstatt hat uns mit Kaustreifen gefüttert. Eine Bernsteinkette gegen Zecken hat er auch schon gefertigt, war aber der Meinung, dass die Ketten bei so langhaarigen Hunden, wie wir es sind, nicht wirken, denn die antistatische Wirkung reicht nicht aus. Nun ja, kriegen wir eben keine Kette.
Und sowieso hat hat unser Wuotans Augen so schön wie Bernstein, so sagte es jedenfalls einen Mitarbeiterin, die war eine Bernsteindrechslerin. Oder war sie Goldschmiedin. Frauchen bewunderte derweil die wunderschönen Schmuckstücke aus Bernstein, die kleinen Kunstwerke, wie z. B. die Schiffe. Der Bernstein, der hier verarbeitet wird, kommt übrigens aus Russland und wird dort im Tagebau abgebaut. In Stralsund, dieser alten Hansestadt, war es wieder soweit. Wir gingen gelassen durch die schöne Innenstadt. Unsere Zweibeiner waren wieder im Gespräch vertieft, wir Markenhunde legten uns ab und warteten, denn es ging wieder mal um uns, bzw. unsere Rasse.
Diese interessierte Frau hätte uns gern mitgenommen. So etwas passiert öfters. Passanten sprechen unsere Zweibeiner ab und dann geht es darum, welcher Rasse wir angehören, ob wir täglich gebürstet werden müssen und wir ja so niedlich und lieb aussehen. Frauchen erzählt dann die Elo – Entstehungsgeschichte, schwärmt von uns und unseren Besonderheiten. Ja, und Herrchen holt Visitenkarte von uns heraus und gab sie dieser Frau. Meistens dauern solche Gespräche und dauern und dauern. Und wir machen derweil SITZ oder PLATZ und lassen uns auch einmal puscheln. Und wenn wir dann endlich weitergehen, lächeln die Menschen immer so vor sich hin und sagen oft, so einen Hund schaffen wir uns auch mal an. Hoffentlich!!
So vergingen unser Urlaubstage. Mein Bruder Quirino hat inzwischen auch einige neue Tricks gelernt, doch ich bin besser. Das Tanzbärchen macht er zwischendurch immer noch, wenn wir einen anderen Hund treffen. Voll peinlich. Er stellt sich auf die Hinterpfötchen und klatscht mit den Vorderpfoten, dabei winselt er ein bisschen. Die Menschen sagen immer, dass das niedlich wäre. Unsere Zweibeine finden es nicht komisch und so erfolgen diverse Erziehungsversuche. Doch so richtig durchschlagend habe diese noch nicht gewirkt.
Irgendwann im Urlaub bekamen wir zwei schwarze Schafe / Stofftiere bekommen. Sie heißen Olli und Wolli. Ehrlich gesagt, gehört eines der beiden Schafe meinem Bruder. Da man sie sowieso nicht auseinander halten kann, spiele ich immer mit beiden Stoffschäfchen, so riechen sie nach mir und was nach mir riecht, gehört mir auch. Oder etwa nicht? Nun ja, ich gebe zu, da stimmt was nicht an meiner Hundelogik. Nun hat Frauchen bei Wolli den Waschzettel abgeschnitten, und dieses Schäfchen gehört Quirino.
Ich bin ja wirklich großzügig, geradezu großherzig, aber bei den Stofftieren hören die familiären Bande auf. Ich habe nichts dagegen, wenn sich Quirino etwas aus meiner Trickkiste holt, auch bin ich nicht neidisch, wenn mein Bruder einen neuen Trick lernt und ich muss zugucken.
Wir fressen gemeinsam aus einem Napf, tauschen auch die Knochen und wenn wir gefressen haben, dann ziehen wir beide auf unserem Grundstück herum. Oder hier in Zingst rennen wir den Strand entlang. Doch bei Stofftieren hört es auf mit dem Teilen. Meins, meins , meins und nicht deins! Basta und Wuff dazu!Und dann passierte doch noch etwas in diesem Urlaub. Quirino war weg. Die Tür zum Garten war offen, doch er war da nicht. Der Garten hatte keinen Zaun, sondern einen Hecke. Ob er sich da durchgezwängt hat, um evtl. zum Hund in Nachbarsgarten zu gelangen?