Dann rief er mich zu sich und meinte, diese Beute müssten wir sichern und wir schleppten diesen Sack weg von der Sitzbank. Wir zogen den grauen Sack gemeinsam nach Hause. Quirino meinte, diesen Sack könnte Herrchen bestimmt gut gebrauchen und wird sich bestimmt ganz dolle freuen. Immerhin hat unser Herrchen bald Geburtstag und dann hätten wir ein Supergeschenk. Also zogen wir den Sack gemeinsam durch unsere Spielstraße zu unserem Wohnhaus. Dort versteckten wir den grauen Sack hinter unseren Wohnwagen. Für ein paar Tage ein gutes Versteck, denn der Wohnwagen steht ja im Winterlager und hier wird Herrchen nicht gucken.
Unser Frauchen stand inzwischen im Gespräch mit der Nachbarin. Diese hat nun ihren Hund Coco herausgelassen und wir tobten noch ein wenig zu Dritt über die Wiese.Alles war gut, alles war friedlich. „Aber der Ärger kommt oft nach der Ruhe, dass ist so sicher wie das AMEN in der Kirche.“ So sagt es jedenfalls unser Frauchen. Aber heißt es nicht, die Ruhe kommt nach dem Sturm.
Ich war mir jedenfalls keiner Schuld bewusst und mein Bruder sowieso nicht, denn der hat ein recht sonniges Gemüt. Am anderen Tag machten wir eine Autotour - auch gut. Einen großen Spaziergang rund um den See - prima.
Wir waren so richtig gut gelaunt, etwas erschöpft, natürlich nass und verdreckt. Als wir aus dem Auto sprangen sahen wir noch die Postbotin bei der Nachbarin aus der Einfahrt kommen.
Die Postbotin puschelte uns dieses mal etwas gedankenlos und fragte mein Frauchen, ob sie wüsste, wer wohl ihren Postsack entwendet hat, denn sie deponiert den Postsack immer, wenn es soviel Post ist, hinten auf der Sitzbank. Gestern war auf einmal der Postsack verschwunden.