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Newsletter Juni 2014

Die Elos Wuotan, Quirino, Neele und Sunshine sind in der Dogs Juni 2014 abgebildet:

DSCN0303 Bruchsal Elotreffen

Florion - der Flohlolo

Ich heiße Florion, meine Feinde nennen mich „blöder Floh, oft werde ich auch einfach nur Floh genannt.

Als meine Mutter mich als Ei abgelegt hat, da war ich noch nicht bei Besinnung. Ich wusste noch nichts von mein Erdendasein und den Tücken und den Fallen des Alltags. So lag ich da schon einen ganzen Winter lang - in so einer Art Fußmatte. Für die winterlichen Verhältnisse hatte ich es scheinbar noch recht gut getroffen. Oft wurde ich mit der Matte gerüttelt und geschüttelt. Doch ich hatte Glück und bin nicht herausgefallen. Womöglich in den Schnee, dann wäre ich erfroren. Auch die Staubmaschine der Menschen hatte mich nicht verschluckt. Somit hatte ich doppelt Glück.­­­­­ Es wurde Sommer.

So langsam wurde es draußen wärmer und die Sonne schien recht warm - jedenfalls so um die Mittagszeit. So einen besonders schönen Tag nahm ich zum Anlass zu schlüpfen. Gerade zu mir gekommen traten schon ein paar Menschenfüße auf meinem Wohnquartier, der Fußmatte, herum. Die Menschen genossen auch die Sonne. Irgendwie knurrte mir der Magen und ich musste unbedingt BLUT haben. Meine Leib- und Magenspeise. Tierblut muss es sein, so sagt es mir mein Instinkt. Ich machte mich auf den Weg. Immerhin konnte ich schon 30 cm weit springen, und das aus dem Stand!

In der Dunkelheit kam immer Hugo, der Igel zur Futterstelle auf die Terrasse, denn hier steht Katzentrockenfutter. Doch Hugo der Igel, der war schon arg besetzt von meinen Artgenossen. Ich sollte auf Gerda, seine Igelfrau warten, da wäre noch Platz. Doch ehrlich, so in der 155 Reihe zu sitzen und  Blut zu saugen, dass war nicht so auf Dauer mein Begehren. Hugo fraß gern Schnecken, die gab es im Winter nicht so reichlich, so hat er sich an das Verspeisen von Trockenfutter gewöhnt. Igel Gerda war für mich eine gute Futterstelle doch das Gedränge groß. Sie und auch Hugo stanken fürchterlich und wälzten sich gern im Laub und Kot. So lief man als Floh Gefahr einfach abgeschüttelt zu werden und dann irgendwo in der Wildnis herum zu liegen. Es war echt schwer für uns Flöhe unser Überleben zu sichern – zumindest in der Zivilisation. Seit einigen Jahren haben die Katzen und Hunde auch noch diese Antiflohmittel. Und zwar immer dann, wenn wir aus dem Winter kommen und wieder aktiv werden, insbesondere in der Vermehrung. So gut kann man diese Fellnasen als „Packesel“ benutzt, doch nicht, wenn sie kontaminiert sind.

Eines Tages fragte Hugo der Igel mich, wie mein Name ist, denn, wenn ich schon bei seiner Igelfrau Blut absauge, will er zumindest wissen, wie ich heiße. Das kann man ihm ja nicht verdenken. Oh weh, ich hatte keinen Namen, denn meine  Mutter habe ich nicht kennengelernt, denn die hatte mich einfach irgendwo abgelegt. Wer hätte mir also einen Namen geben sollen? Meine Geschwister, so wohl an die 100 an der Zahl, die kenne ich auch nicht. Und mein Vater, wer weiß wo der herum hüpfte. So hatte ich ein Problem. Ein namenloser Floh - einer unter Tausenden. Nein, so einer wollte ich nicht sein. Hugo erzählte mir, wie er zu seinem Namen gekommen war. Das Menschenpaar, dass dort bei der Terrasse wohnt, hatten ihn und seine Igelfrau getauft – Hugo und Gerfa. Und zu Unterscheidung hatten beide einen Punkt auf die Stacheln gesprüht bekommen.

Also war es an der Zeit sich bei den Zweibeinern  bemerkbar zu machen, vielleicht geben sie mir dann auch einen Namen. Ich kleiner Floh träumte so vor mich hin. Gern würde ich mich im Haus aufhalten. Im Schaffell oder im Federbett. Auch musste ich mir zum Winter eine neue Futterstelle suchen. denn sobald es Frost gibt, werden sich die Igel in den Winterschlaf begeben. Dann war Schluss mit der Völlerei, denn die Igel leben im Winter  nur noch auf Reserve und dann ist es doch unfair sich noch an deren Blut zu laben. So war dies nun ein großes Problem für mich, den kleinen Floh. Doch die Sache mit dem Namen hatte sich plötzlich erledigt, den Gerda die Igelfrau hatte mich irgendwann Florion genannt und dabei blieb es auch. Ich, Florion,  musste mir für die Winterzeit eine neuen Futterstelle suchen, dass hatte mir die Igelin Gerda schon gesagt.Es ist zwar noch einen Weile hin, doch ich halte schon einmal Ausschau.

Ich beobachtete seit Tagen die Fellnasen von den Zweibeinern. Eine Katze mit Namen Felicitas, kurzhaarig, überwiegend weiß und einem getigerten Fleck auf der Bauchseite, der aussieht wie Afrika. Das war ein schöner Platz. Ich beobachtete sie seit Tagen. Sie scheint ein Flohhalsband zu tragen, doch es riecht nicht mehr so ätzend. Dann waren da noch zwei Hunde, der eine, Wuotan heißt der, weiß wie eine Wolke mit schönem langen Fell, doch genau wie bei der weißhaarigen Katze, sieht man uns Flöhe besonders gut auf weißem Fell. Der andere Hund, mit Namen Quirino, war da schon interessanter. Schönes langes Fell, dunkelhaarig und auch weich und flauschig. Beide Hunde gehen gern ins Wasser, dass ist ein echter Nachteil, denn als Floh kann ich nicht so schnell in Sicherheit springen, hänge dann womöglich auf so einem blöden Grashalm und muss warten, bis ein neuer Wirt vorbeikommt.

Der weißhaarige Hunde Wuotan der kann schwimmen sowie tauchen. Also scheidet er aus. Der dunkel- haarige Hund heißt Quirino, der geht auch gern ins Wasser, allerdings schwimmt er nicht soweit raus und Tauchen verabscheut er. Da könnte ich mich gut auf der Schwanzwurzel einnisten. Ich werde mal nachfragen oder einfach einen Versuch starten. Hugo hat mir geraten bis zum November zu warten, denn dann haben die Hunde meistens keine Antiflohmittel mehr. Ja, mein Freund der Igel Hugo ist so weise. Und ein wenig Lebenszeit bleibt mir ja noch als Floh, auch benötige ich nach einer üppigen Mahlzeit erst wieder nach 2 Monaten Nahrung. Einen Winter werde ich bestimmt überleben.  Ich könnte mir auch ein altes Vogelnest oder alte Polster als Wirt suchen. Mal sehen. Auch muss ich mich noch um meine Fortpflanzung kümmern, denn wenn es 5 bis 10 Grad ist, dann ist es uns zu kalt und uns vergeht die Lust. Ich, der Florion überlege mir gerade, ob ich nicht über Winter eine kleine Fastenzeit einlege, denn Gerda als Wirt ist wirklich unterhaltsam, auch mag sie mich, ist meine „Patentante“. Seitdem die Winter nicht mehr so lange dauern, ist das locker für mich zu schaffen, denn so ein paar Monate sind ja keinen lange Zeit. Einige meiner Artgenossen freuen sich auch schon auf die gesellige Runde in der Tonscherbe, in welcher Gerda immer wohnt. Notfalls springe ich doch noch zu der Fellnase  von den  Zweibeinern, allerdings nur für kurze Zeit, denn die haben irgendwie etwas gegen meine Rasse. Verstehe ich ehrlich gesagt nicht.

Übrigens eignet sich ein Zweibeiner für mich nicht wirklich gut als Wirt, sein Blut schmeckt mir irgendwie nicht so richtig gut, denn ich bin kein Menschenfloh (Pulex irritans).

Wisst ihr eigentlich wie alt Flöhe bei guten Lebensumständen werden können? Wenn nicht, dann schaut einmal bei Wikipedia.

Wikipedia

Ein Floh kann bis zu 1,5 Jahre alt werden und in seinem Leben bis zu 400 Eier legen. So ist die Nachkommenschaft auf jeden Fall gesichert. Und ich liebe es einen Wirt zu bewohnen, Hunde, Katzen, Igel und manch anderes Getier.

Ach ja, noch was verehrte Leser: "Menschen belagere ich nur kurz, die duschen und  betreiben zu viel Hygiene."

 270412 Löwenzahn Ol 034

 

 

 

 

Das kostbarste Vermächtnis eines Hundes ist die Spur,

die seine Liebe in unseren Herzen zurückgelassen hat.