Newsletter April 2011
Der Kampf mit den fauchenden Robotons
Bei uns zu Hause gibt es viele fauchende Robotons. Ich sag euch, die schnaufen, schnauben, kreischen, brummen und quietschen. Sie sind scheinbar schon ganz lange in diesem Haushalt und meine Zweibeiner haben keine Angst vor denen. Im Gegenteil, manchmal machen die auch zusammen etwas.
In der Wohnung gibt es den Robosaugschnellkrachmacher, auch Staubsauger genannt, eigentlich könnte man ihn auch Hundehaareaufsauger nennen. Ich fürchte ihn, ich gebe es zu, ein wenig, während Quirino immer wieder den Kampf mit ihm aufnimmt. Es ist aber besser, dass man diesem Sauger als Hund aus dem Weg geht. Immer, wenn der von einem Zimmer zum anderen rollt, verziehe ich mich. Unsere Putzfee scheint mit ihm besonders gut auszukommen. Mein Frauchen schiebt ihn nur manchmal durch die Wohnung und Herrchen zieht es vor, dieses Monster mit in seinen Sportkarre zu nehmen.
Ein anderer Roboton zieht immer auf unserem Rasen seine Kreise, meistens ist Herrchen in seinem Schlepptau. Ratzfatz sind auch schon mal unsere Knochen weggemäht. Ein fürchterliches Monster. Ich muss immer ganz schnell meine Bälle und meine Stofftiere in Sicherheit bringen. Auch hier ist mein Bruder Quirino der Meinung, den könnte er bestimmt verbellen. Jeden morgen benutzt mein Frauchen so ein Robotonwindmacher, auch Fön genannt. Ich werde ab und ab mal damit angepustet. Hier haut mein Bruder ab und verzieht sich unters Bett. Angsthase. Pfeffernase, morgen kommt der Osterhase, rufe ich ihm dann hinterher! Neulich nun hatte mein Herrchen eine merkwürdigen Maschine aus der Werkstatt geholt. Er konnte das Ding tragen und es hatte einen hohen quietschenden Ton. Dann sagte mein Frauchen noch: „Oh weh, dass klingt ja wie beim Zahnarzt!“ Das war mein Stichwort. Zahnarzt. Nö, nö - nicht mit mir. Ich hasse es, wenn mir jemand ins Maul guckt. Auch Frauchen darf es nur manchmal, weil sie sonst so sehr sauer auf mich ist. Mein Bruder Quirino ist da ja eher so ein Möchtegernseinmaulgroßaufmachen Typ. Der also neugierig hinterher gewatschelt. Mal gucken, was da so passiert. Herrchen sagt noch, dass mache ich mit der Flex, mein Schatz. Dann nahm er sich diverse Metallstäbe aus dem Garten vor und schrubbte mit der Maschine darüber. Ganz schnell waren die Stäbe blank. Diese Flex machte so einen Krach, dass man die Bellerei meines Bruders nicht einmal mehr hörte. Auch hat er erkannt, verbellen nützt nichts. Herrchen hat die Maschine fest in der Hand. Flex ist eine ganz besondere Robbotonrostwegmaschine. Sie rollt nicht über den Boden. Die meistens Robotons bei uns sprechen nicht, sondern kreischen.Das Ding im Schuppen sieht aus wie ein Eimer auf Rädern, es hat aufgemalte Augen, einen ganz langen Schlauch und 3 Rollen. Warum wir so ein Ding im Schuppen haben? Ich weiß es nicht. Quirino hatte schon einmal in den Schlauch gebissen, da gab es aber einen Anraunzer von Herrchen. Eines Tages hatten wir ein Unglück im Hauswirtschaftsraum. So ein blöder Name. Eine Wirtschaft ist es nicht, denn es gibt dort keinen Alkohol. Nun gut, es ist ein Raum, der zum Haus gehört. Da sind die Heizung drin, der Tiefkühlschrank, der Wäschetrockner und die Waschmaschine. Nun, und mit dieser besagten Waschmaschine, auch da ist ein kleiner Robboton drin, gab es ein Problem.
Schuld waren unsere „Hundedecken“, vor allen Dingen „unsere Hundedecken“. Ich für meinen Teil schlafe sowieso lieber auf den kalten Fliesen und mein Bruder hat ein Kissen. Ich sage euch, nur eeeiiiin Kissen und so oft muss das ja nicht gewaschen werden. Ich gestehe, ich habe auch ein Kissen, nutze es aber kaum! Also zählt es so wie kein Kissen, finde ich. Aber, es liegen für uns Hunde Decken im Kofferraum, im Esszimmer, im Wohnzimmer und auch im Wohnwagen. Eigentlich brauchen wir die ja nicht und deswegen haben wir wiederum keine Schuld. Also, einige Decken haben in der Waschmaschine irgendwie die Pumpe verstopft. „Wegen unserer Tierhaare“, sagt Herrchen. Ha, ha, dass glaube ich nicht wirklich. Also, es gab einen Defekt an der Pumpe und dann lief das Wasser auf den Fußboden in den Raum. So ein Unglück. Das Wasser lief schon unterder Tür hindurch. Nun kam endlich diese Maschine mit den aufgemalten Augen und dem langen Schlauch zum Einsatz, Sie ächzte und schnaufte. Sie zog das Wasser mit ihrem riesigen Schlauch in ihren dicken, kugelrunden Bauch. Die Augen waren starr, etwas stumpf und bewegungslos. Das Wasser schleckte sie schier auf. So funktionierte also die Robotonwasserschluckmaschine. Vorsichtshalber haben mein Bruder Quirino und ich Abstand gehalten. Quirino war beeindruckt und hat dieses mal nicht gebellt und Herrchen war sehr zufrieden, dass er diese Schnaufmaschine nun endlich einmal hatte nutzen können. Er zog dieses Ding (Staubsauger zur Wasseraufnahme) hinter sich her, so als hätte er es an einer Hundeleine.Ich habe schnell meinen Wassernapf leer getrunken. Man kann ja nie wissen. Übrigens, es soll ja auch schon Robodogs geben - vollkommen problemlos - nur Bits und Bytes und ein wenig Plastik. Die bellen, laufen, pinkeln und wackeln mit dem Kopf und blinzeln mit den Augen. Diese Viecher müssen sich die Menschen holen, die mit uns Hunden sowieso nicht richtig umgehen können.
Klick mal hier: http://www.netzwelt.de/news/77893-wrex-the-dawg-roboterhund-ohne-manieren.html
Für uns ist das aber nichts, sagte mein Frauchen zu meiner/unserer Zufriedenheit.
Alles Wahre ist so einfach, dass es eigentlich nur ein Dummkopf verstehen kann.
Darum haben es die klugen Köpfe so schwer.
K.H. Waggerl