Newsletter Okt. 2011
Es ist so langweilig oder was geht ab?
Oh, ist das langweilig, hundelangweilig. Wir Hunde liegen in der Wohnung rum und dösen. Draußen ist es mit Ende September und 27 Grad im Schatten. Da ist es in der Wohnung schon kühler.
Frauchen sagt immer, dass liegt am Klimawandel, dass es jetzt Ende September noch so heiß ist. Ich dachte, es liegt an der Sonne und mein Bruder Elo Quirino meint, es liegt am Mond und es sind einfach „Hundstage“. Er habe einmal gehört, dass es so was gibt. Mein Frauchen hat für mich nachgeguckt und bei Wikipedia steht:
„Als Hundstage werden umgangssprachlich in Europa die heißen Tage im Sommer, in der Zeit vom 23. Juli bis zum 23. August, bezeichnet, obwohl der Begriff Hundstage in Verbindung des heliakischen Aufgangs des Sirius ursprünglich nicht mit der Jahreszeit vom 23. Juli bis zum 23. August verbunden war. für die Namensgebung ist das Sternbild Großer Hund (Canis Major). Der Stern Muliphen stellt den Kopfanfang des Sternbildes dar, ist aber so lichtschwach, dass er erst bei voller Dunkelheit zu sehen ist. Sirius erscheint als hellster Stern bereits in der Morgendämmerung. Mit Aludra ist es dann vollständig aufgegangen. Vom Aufgang des Sternbildes Großer Hund bis zur Sichtbarkeit als Gesamteinheit vergehen 30 bis 31 Tage, woher sich deshalb die Bezeichnung Tage vom großen Hund (Hundstage) ableitet. Das Römische Reich ist verantwortlich für die Zeitansetzung (23. Juli bis 23. August) der Hundstage (lat. dies caniculares). Am Anfang der Römischen Königszeit erfolgte der sichtbare heliakische Aufgang von Sirius in Rom am 26. Juli; zu Zeiten von Julius Cäsar im Jahr 46 v. Chr. am 1. August. Von der lateinischen Bezeichnung ist auch das russische Wort für die Sommerferien abgeleitet (kanikuly).“
Oh, jetzt wird es mir aber zu kompliziert. Jedenfalls diese Aussagen treffen nicht zu und uns ist langweilig. Es ist zu heiß, um Gassi zu gehen, zu heiß um mit den Frisbeescheiben zu spielen. Auch ein Wettrennen ist nicht angesagt. Außerdem hat Herrchen beschlossen, dass die Fenster in der oberen Etage einen Anstrich benötigen. Somit hat er keine Zeit für uns. Frauchen lernt für das Züchterseminar, dass an dem sie demnächst auf der Elofarm teilnimmt. Ich sag euch, ein Tag ohne irgendwelche Besonderheiten. So schien es.
Irgendwann sagte Herrchen, dass es oben nun doch etwas komplizierter wird und er sich über den Balkon lehnen muss. Frauchen meinte nur: „Na und was habe sie denn damit zu tun!“ Herrchen guckte grimmig und Frauchen grinste. Sie meinte dann allerdings, dass sie nun doch mit nach oben käme und ihn festhalten wollte. Komm Quirino, oben gibt es was zu sehen, wir müssen auch mit. Wir drängelten uns alle auf dem Balkon. Doch nicht lange, da kam schon der Befehl: “Wuotan und Quirino, ab, ihr wartet im Büro und springt nicht auch noch auf dem Balkon rum!“
Oh, schade, doch wir setzten uns in die Tür. Herrchen stellte eine kleine Trittleiter auf, nahm den Schwingschleifer und stellte sich auf die Leiter. Gerade wollte er loslegen, doch Frauchen meinte, halt STOP. Fehlte nur noch, dass sie zu unserem Herrchen SITZ oder PLATZ sagt. Dann sprachen sie sich beide und wir durften immer noch nicht mitmischen. Herrchen holte ein Seil von unten. Oh, prima, dachten wir Hunde, jetzt geht es los, wir spielen Seil ziehen. Doch weit gefehlt. Herrchen bekam das Seil um den Bauch und es wurde an den Pfeiler gebunden. Sehr spannend. Endlich ist mal was los. Nun stieg er wieder auf die Leiter, Frauchen stand daneben und hielt sich an der Leiter fest oder war es irgendwie anders. Wir bekamen den Zeigefinger gezeigt. Also Achtung, heißt das. Gut, wir machen also SITZ und halten Achtung! Herrchen stellte nun ein Bein auf die Verkleidung von der Balkonbrüstung. Mein Bruder und ich hörten es leise quitoschen. Man, sind die unsere beiden Menschen denn schwerhörig?? Herrchen ja, meinte Frauchen später. Wir fingen an zu bellen. Herrchen kam von der Leiter und Frauchen ging nach unten zur Haustür. Hatte es geklingelt.
So ein Quatsch, es hatte nicht geklingelt. Also kam sie wieder hoch und forderte Herrchen auf, die Arbeit für heute einzustellen. Doch der macht es so wie wir, warum soll ich denn auf Frauchen bei der ersten Ansage hören, ich will doch nur noch……Wir bellten nun gemeinsam unser Herrchen an, doch der reagierte nicht, hatte seinen Schwingschleifer an und dann war es auch schon passiert. Er rutschte ab und fiel von der Leiter. Das war nun mit den Renovierungsarbeiten an dem Fenster. Herrchen hatte einige blaue Flecke, Frauchen war entsetzt und wir waren im Recht.
Denn wir Hunde sind sehr hellhörig und vorausschauend und richtig gut darin, dass wir das kommende Unheil schon nahen sehen, wenn die Menschen noch nichts davon mitkriegen. Hunde und auch andere Tiere haben ja auch schon mal ein Erdbeben vorausgesagt, doch dass ist einen andere Geschichte.
Wären die mal mit uns in den schattigen Wald gegangen, dann wäre es nicht passiert. Doch was soll es, mit hätte und wäre. Sagte mal ein Jäger: "Hätt' der Hund nicht geschissen, hätt' er den Hasen gefangen."
Die Neugier steht immer an erster
Stelle eines Problems,
das gelöst werden will.
Galileo Galilei